„ein vollkommender Park […] soll gleich einem guten Buch wenigstens ebenso viel neue Gedanken erwecken, als es ausspricht.“
Fürst Pückler, Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, Muskau 1834
Als eigene Schöpfung oder als paradiesische Vision eines noch unbekannten Gartenkünstlers ließ Freiherr von Schacky diesen historistischen Park zwischen 1905 und 1913 am Ende der Prinzregentenzeit anlegen.
Ein Rundgang durch den Park wird zum Weltbild dieser Zeit: Eine erträumte Reise von der italienischen Gartenkunst der Renaissance (Statuen und Terrassierung), zur Exotik Ostasiens (Teehaus), ohne den technischen (elektrische Beleuchtung, moderne Materialien) und stilistischen (Jugendstilformen) Fortschritt aus den Augen zu verlieren.
Ausgehend von einem repräsentativen Eingangstor führt ein breiter Kutschenweg durch großräumige Landschaftsszenen aus imposanten Hainen und Waldstücken.
Ideal bot sich die Hanglage an, um drei formale Achsen in den Landschaftspark einzubetten, Versatzstücke der italienischen Renaissance:
Neben der ersten, bestehend aus ornamentalen Rabatten und dem Laubengang, verläuft eine terrassierte Achse mit zwei Brunnen hinab zu einer querenden Achse, die die Villa Diana mit dem Brunnen eines Flußgottes unter der Pergola verbindet. Feinsinnig sind diese Achsen und die Parkelemente (z.B. Grotte am Ententeich) mit einem mythologischen Skulpturenprogramm verknüpft. Der Monopteros schließt die Welt der italienischen Renaissance ab.
Durch das Tal des zum Weiher aufgestauten Flechtgrabens (Lage s. Parkplan 16) führt ein wildromantischer Pfad vorbei an (idealerweise blühenden) Obstbaumwiesen zum ostasiatisch anmutenden Teehaus hinauf.
Hoffentlich wird dank gezielter Eingriffe (s. Pflege des Parkwaldes) in diesem Gebiet um das Teehaus die Japanbegeisterung dieser Zeit um 1900 (Japonismus) bald wieder spürbar.